Philipp Harnoncourt
Regie und Bühne
Opernregisseur, Bühnenbildner, Lichtgestalter sowie Theaterleiter.
Philipp Harnoncourt wurde in Wien in einer Musikerfamilie geboren. 1985 begann seine Tätigkeit als Raum- und Lichtgestalter für Theater-, Tanz- und Performancegruppen, klassische Konzerte und halbszenische Aufführungen, Open-Air Festivals, Ausstellungen sowie Kunstprojekte. Bereits zwei Jahre später inszenierte er sein erstes, 1987 uraufgeführtes Theaterstück „Sei Partisan“. Von 1993 bis 2003 war Harnoncourt technischer Leiter und Mitarbeiter im Leading Team des ImPulsTanz Festivals in Wien. In den Jahren 2000 bis 2002 war er zusätzlich Betriebsleiter und Co-Direktor am Schauspielhaus Wien, wo er seine erste Oper „Piramo e Tisbe“ von Johann Adolph Hasse inszenierte. Darauf folgten Inszenierungen an Opernhäusern im In- und Ausland: „Pagliacci“ in der Staatsoper Kiew, „Hoffmanns Erzählungen“ im Theater Vorpommern,„Idomeneo“ im Opernhaus Zürich, „Sosarme“ im Rahmen der Händel-Festspiele der Oper Halle, „Johannespassion“ in der Oper Wuppertal, „Il Matrimonio Segreto“ im Goethetheater Bad Lauchstädt, „Rosenkavalier“ im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, „Die Schuldigkeit des ersten Gebots“ und Händels „Rodelinda“ im Theater an der Wien, „Porgy and Bess“ am Teatro alla Scala Milano u.v.m.
2008 und 2010 widmete er sich zwei hochgelobten Eigenproduktionen im Odeon Wien: „Alcione“ von Marin Marais und „Engel aus Feuer“ von S. Prokofjew.
Von 2009 bis 2014 wirkte der Regisseur am Festival „styriarte“ in Graz mit. Gemeinsam mit seinem Vater Nikolaus Harnoncourt wurden in der Listhalle in einer speziell entwickelten halbszenischen Form mit Bühnenbild, Kostüm und Beleuchtung Smetanas „Die verkaufte Braut“, „The Fairy Queen“ von Purcell, „Barbe Bleue“ von Offenbach aufgeführt.
Zusätzlich erarbeitete Harnoncourt verschiedene experimentelle, immersive Opernprojekte an besonderen Spielstätten. 2010 eröffnete er mit der Künstlergruppe Lang/Gaigg/Ritsch/Harnoncourt den „steirischer herbst“ mit der Installation „maschinenhalle#1“ mit 12 Roboterklavieren und 12 Tänzern. Mit Christine Gaiggs „2nd nature“ arbeitet er seit 1998 regelmäßig zusammen, wobei ungewöhnliche Bühnenraumkonzepte jenseits der Guckkastenbühne entstanden.
Harnoncourt ist auch ein Gründungsmitglied der „Entarte Opera“, die Werke von durch die Nazis verfemten Komponisten zur Aufführung bringt. Dazu zählte etwa „Der Schatzgräber“ von Franz Schreker in der Tabakfabrik Linz.
Der Regisseur wirkte bei zahlreichen sommerlichen Open-Air Produktionen mit, u.a. bei den Ostseespielen Stralsund, den Opernfestspielen Heidenheim („Zauberflöte“) und bei der Operette Langenlois („Zigeunerbaron“).
Philipp Harnoncourt entwirft für seine Inszenierungen immer wieder das Bühnenbild sowie das Lichtkonzept. Aktuell arbeitet er am internationalen Crossover-Projekt „opera povera deluxe“ und ist auch für das Bühnenbild sowie die Lichtgestaltung für die Produktion „Rote Sonne“ im Volx für das Volkstheater Wien verantwortlich.