Thomas Lichtenecker
Countertenor
Der aus Wien stammende Countertenor Thomas Lichtenecker ist in der Spielzeit 2022/23 in der ersten Produktion des Musiktheaters an der Wien in der Wiener Kammeroper „La Liberazione“ von Fracesca Caccini und am Stadttheater Klagenfurt in der Uraufführung von Bernhard Langs Oper „Hiob“ als Menuchim zu erleben.
In der jüngeren Vergangenheit konnte er seine große darstellerische und musikalische Bandbreite unter Beweis stellen: als Stimme Apollos in Brittens „Tod in Venedig“ und als Kastrat Caffarelli in Christian Kolonovits BaRock Musical „Vivaldi – die fünfte Jahreszeit“ an der Wiener Volksoper, als Cesare, das Schauobjekt in der österreichischen Erstaufführung des Musicals „Das Cabinet des Doktor Caligari“ am Tiroler Landestheater Innsbruck, als Dämon und Merkur in Haydns Singspiel „Der Traum“ beim Hudebni Festival Znojmo und in Petronell (Österreich). Er war in „L’orfeo“ von Monteverdi an der Königlich Dänischen Oper Kopenhagen ebenso erfolgreich wie in einer Oper von Bernhard Lang und Michael Sturminger nach Arthur Schnitzlers „Der Reigen“ bei den Bregenzer Festspielen und an der Neuen Oper Wien, in einer Musiktheater-Performance von Letizia Renzini mit dem Titel „Love, You Son Of A Bitch“ an der Staatsoper Unter den Linden oder in der Titelrolle in „Das Gespenst von Canterville“ an der Münchner Kammeroper.
In den Jahren davor sang Thomas Lichtenecker u.a. in der Uraufführung von Salvatore Sciarrinos „Ti vedo, ti sento, mi perdo“ am Teatro alla Scala di Milano und an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, wo er weiters neben dem Miles in „Turn of the Screw“ auch als Le Petit Arabe, 3ème Monsieur und Jeune Matelot in Martinus „Juliette“ auf der Bühne stand. In der Uraufführung einer Oper von Christian Spitzenstaetter mit dem Titel „Stillhang“ bei den Tiroler Festspielen in Erl überzeugte er ebenfalls in einer zentralen Rolle.
Schon zu Beginn hatten den jungen Sänger seine Engagements an das Teatro San Carlo in Lissabon, das Züricher Opernhaus, das Nationaltheater
Mannheim, sowie an das Theater Chemnitz geführt. Weiters sang Thomas Lichtenecker wiederholte Male an der Kammeroper München sowie bei diversen Festivals, wie dem Winter International Arts Festival in Sochi, dem Jopera-Festival in Jennersdorf, dem Kirchenmusikfestival in Retz sowie dem Festival für Alte Musik in Regensburg.
Sein breit gefächertes Opernrepertoire reicht vom Barock bis zur Moderne. Zu seinen wichtigsten Rollen zählen unter anderem Bradamante in Händels „Alcina“, Amor und Valetto in Monteverdis „L’incoronazione di Poppea“, Prinz Orlofsky in „Die Fledermaus“, Cherubino in „Le Nozze di Figaro“, Clearte in Hölszkys „Hybris“ oder Un Giovane und Voce lontana in Salvatore Sciarrinos „Superflumina“. Auch auf dem Konzertpodium machte er sich mit Partien aus allen Epochen von der Altpartie in Pergolesis „Stabat Mater“ bis zum Schwan in Orffs „Carmina Burana“, oder dem Boy- Solo in Bernsteins „Chichester Psalms“ einen Namen. Großen Erfolg hatte er mit Konzerten mit dem Barockensemble der Wiener Symphoniker mit Arien von G.F. Händel, bei denen auch die CD „Musica Inflamata“ aufgenommen wurde.
Thomas Lichtenecker arbeitete mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Maxime Pascal, Ivor Bolton, Paolo Carignani, Jos van Veldhoven, Julia Jones, Lars Ulrik Mortensen, Tito Ceccherini, Andreas Schüller, Johannes Wildner, Christian Kolonovits und Christopher Moulds und mit Regisseuren wie Claus Guth, Jürgen Flimm, Martin Kusej, Harry Kupfer, Andrea Schwalbach, Jetske Mijnssen, Matthias Davids, Robert Meyer und Dominik Wilgenbus.
Der Countertenor studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien bei KS Edith Lienbacher, Gabriele Lechner und KS Robert Holl.